Faire Arbeit im Globalen Süden

07.02.2024 | Seminar fordert Zustimmung zum EU-Lieferkettengesetz

Ein deutliches Signal für das EU-Lieferkettengesetz haben jetzt die Teilnehmer*innen des Seminars „Gemeinsam für gerechte Lieferketten“ gesendet, das vom 2. bis zum 4. Februar im KönzgenHaus stattfand. Das Lieferkettengesetz ist ein wichtiger Baustein für Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen in den Ländern des Globalen Südens, so lautete eine Aussage des Seminars, zu dem ca. 30 Teilnehmer*innen nach Haltern gekommen waren. Veranstalter war das KompetenzZentrum Internationale Bildung der KAB, das seinen Sitz im KönzgenHaus hat.

Für die Enthaltung Deutschlands bei der finalen Abstimmung in der EU, die faktisch einem Nein zum Gesetz gleichkommt, gab es kein Verständnis. Mit der „Blockade der europäischen Sorgfaltsrichtlinie“, die in der Bundesregierung von Seiten der FDP ausging, wird „ein weltweites Leuchtturmprojekt zum Schutz unserer Natur und vor allem der Einhaltung der Menschenrechte“ verhindert, heißt es in einem Schreiben, das vor der Kabinettssitzung am 7. Februar von den Teilnehmenden des Seminars an Bundeskanzler Olaf Scholz und Justizminister Marco Buschmann geschickt wurde.

Aus der Perspektive des Globalen Südens berichteten Vertreter*innen der CAJ Nicaragua beim Seminar über Arbeits- und Produktionsbedingungen in dem mittelamerikanischen Land. Die CAJ engagiert sich dort in der Bildungsarbeit für Arbeiter*innen. Der Kontakt nach Nicaragua soll weiter gehalten werden, so ist demnächst eine Online-Konferenz geplant.

Trotz des absehbaren Scheiterns des Gesetzes halten die Teilnehmer*innen an ihrem Engagement fest. Sie sehen deutliche Vorteile auch für Unternehmen, sollte ein EU-Lieferkettengesetz beschlossen werden. „Mehrere Studien belegen, dass der Schutz der Menschen entlang der Lieferketten auf lange Sicht den Wohlstand der Unternehmen mehren wird“, heißt es in dem Appell an Minister Buschmann und Kanzler Scholz.